Pflege der Biotopverbundflächen

Zuständigkeit

Die Gemeinde selbst bestimmt darüber wie ihre Grünflächen bewirtschaftet werden.

Wegraine anlegen

Artenreiche Wegraine können gefördert werden: 
 

  • durch eine entsprechend Pflege,
  • durch das Abtragen der nährstoffreichen oberen Bodenschicht mit einer anschließenden Selbstbegrünung
  • durch das Anlegen eines Saatbeets für eine Neueinsaat mit einer Regio-Saatgutmischung

Mahdtermine 

Die Vorgabe fixer Termine (15.07.) führt leider dazu, dass schlagartig in einem Gebiet alle Flächen gleichzeitig gemäht werden und es dann keine Futterpflanzen für Insekten mehr gibt. Im § 39 BNatSchG sind keine Termine genannt, somit gibt es keine rechtliche Grundlage für Terminvorgaben und es gibt nach wissenschaftlicher Auffassung keinen Zeitpunkt, der für eine Mahd ideal ist. Irgendeine Tiergruppe wird immer geschädigt werden.

 

Grundsätzlich sollte ein Wegrain nur einmal jährlich gemäht werden und dann nur in Abschnitten und zu verschiedenen Zeitpunkten.


Der Pflegezeitpunkt ist von verschiedenen Kriterien abhängig.

So  sollte bei den Pflanzen eine Samenreife erreicht werden und bei den Insekten die vollständige Entwicklung bis hin zum Abschluss der Fortpflanzung (Eiablage im Boden).


Je nach Ziel ist auch eine Mahd bereits Ende Mai auf vergrasten, sehr nährstoffreichen Böden möglich, denn damit wird eine Artenvielfalt bei den Blütenpflanzen gefördert, was wiederum die Insekten anlockt.

Darüber hinaus sorgt eine abschnittsweise und flächenversetzte Pflege für mehr Strukturvielfalt und damit auch für mehr Biodiversität (mosaikartige Pflege).

Biomassenverwertung

Zur Förderung von mehr Blühpflanzen ist eine Entfernung des Mahdguts von der Fläche notwendig. Damit soll erstens eine Aushagerung (Nährstoffentzug) erreicht werden und zweitens mehr Sonneneinstrahlung am Boden für die sogenannten Lichtkeimer und für lichtempfindliche Pflanzen.

Pilot-Projektflächen

Pilot-Projektflächen sind Wegraine in Schweringen, die beispielhaft entwickelt werden um daraus Erfahrungen zur Umsetzung zu sammeln.

Ziele


  • „Flurbereicherung statt Flurbereinigung“.

  • Vernetzung der Biotope.

  • Mehr wild vorkommende Arten, insbesondere der Insekten und Pflanzen, vorrangig in den von der Landwirtschaft stark bewirtschafteten Räumen, erhalten und fördern.

  • Schaffung eines Bewusstseins über den ständigen Wandel unserer Landschaft.

  • Höhere Wertschätzung der heimischen Natur.

  • Wissen über die heimische Natur und Umwelt gewinnen und dokumentieren.